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Datenbank zu modernen local gazetteers (新方志) zum Testen

CrossAsia bietet bis zum 22. Oktober einen Testzugriff auf 新方志 der Firma Wanfang Data. Die noch wachsende Datenbank umfasst derzeit 10.300 fangzhi ab 1957. Gibt es ein besonderes Interesse an diesen Inhalten? Zugang:
http://erf.sbb.spk-berlin.de/han/wanfang-gazetteers/

Selbstbeschreibung:
„(…) It includes local gazetteers of provinces, cities, counties and townships of China with a comprehensive coverage of subjects on general surveys, economy, public finance, governance, public security, urban and rural development, agriculture, industry, transportation, business, natural science, social science, education, culture and sports, public health, etc. Users can run full-text retrieval across the database, browse the gazetteers by regions and subjects, and download the contents by chapters.“

Ich habe die Datenbank - sehr begrenzt! - ausprobiert: Für die Suche nach Hintergrundinformationen zu Personen (Geisteswissenschaftler). Da stößt man auf ganz interessante Details, die aber letztlich nur zur Bereicherung von Fußnoten taugen (z.B. wer mit wem welche Schule oder welche Universität besucht hat etc.). Für mein Interessensgebiet (chinesische Geistesgeschichte im weitesten Sinne) halte ich die Datenbank für entbehrlich, kann aber über sie kein Pauschalurteil fällen, weil sie zu viele unterschiedliche Bereiche abdeckt.

Ich bin positiv überrascht von dieser Datenbank. Die Scans sind sehr gut, größtenteils durchsuchbar, leicht und schnell herunterladbar. Leider kann man immer nur einzelne Kapitel auswählen und keine kompletten Bücher.
Mit der Volltextsuche kommt man schon auf viele nützliche Treffer. Gesucht werden kann in Fanti und Jianti. Schade ist nur, dass auch bei Büchern die in Jianti geschrieben sind, die Inhaltsangabe nur in Fanti vorliegt.
Großes Lob für dieses Angebot von meiner Seite.

Für Historiker und Politikwissenschaftler, die über die VR China arbeiten, ist diese Datenbank eine absolute Goldgrube. Was die Forschung auf Basis dieses Datenmaterials zu leisten im Stande ist, haben u.a. Andrew Walder und Yang Su mit ihrer „per Hand“ auf Basis von etwa 1500 Lokalchroniken durchgeführten Schätzung von Opfern der Kulturrevolution gezeigt (CQ 173). Volltext durchsuchbar sind die Möglichkeiten noch weit besser und effektiver. Falls irgendmöglich, wäre es daher äußerst wünschenswert, die Datenbank dauerhaft verfügbar zu machen.

Für meine Arbeit unersetzlich. Gerade auf dem Gebiet moderner Religion und Tempelarchitektur finde ich hier Hinweise und Details die ich anderswo verzweifelt gesucht habe und die fundamental für das Verständnis der historischen Zusammenhänge sind.